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Portrait #2: Simon Jacoby von tsüri.ch

Von Taina Lopez

Simon Jacoby ist Chefredaktor und Co-Founder von tsüri.ch. Wir haben ihn für unsere Blogserie zum Thema Arbeit 2.0 an seinem Arbeitsort am Sihlquai besucht und er hat uns etwas über die Idee von tsüri.ch, seine Motivation und verrückte Spässe, wie Bier trinken im Büro, erzählt.

 

Wer seid ihr und was macht ihr?

tsüri.ch ist das Stadt Magazin. Wir berichten über das kulturelle Stadtleben, Politik, Gesellschaft, Nachtleben und Events, bei denen es sich lohnt hinzugehen. Wir haben im Januar 2015 mit einem Team von ca. acht Leuten angefangen und sind inzwischen über 20 Personen. Wir sind zwei Festangestellte und haben jetzt auch noch eine Praktikumsstelle geschaffen. Unser Team ist bunt durchmischt, beinahe schon etwas wirr zusammengesetzt. Es deckt die verschiedensten Sparten der Gesellschaft und der Stadt ab und ist nach Alter und Geschlecht sehr durchmischt.

 

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, ein Stadtmagazin zu gründen?

Das journalistische Angebot oder ein Lokalmedium für 20-40 jährige hat in der Stadt komplett gefehlt. Wir bekamen viel darüber mit, was in der Stadt läuft, hörten von Projekten und spannende Geschichten und fanden dann, dass diese doch gehört und erzählt werden müssen. So gesehen, war tsüri.ch auch eine Art Selbsthilfegruppe. Wir dachten uns: wenn es die anderen nicht machen, dann machen wir es eben selbst. Offenbar gab es da ein Vakuum und anderen hat so etwas auch gefehlt, wie die positiven Reaktionen auf tsüri.ch zeigten.

 

Was ist deine persönliche Motivation?

Ich denke, wer im Journalismus tätig ist, hat ein gewisses Sendungsbewusstsein oder Mitteilungsbedürfnis, welches ich mir auch nicht absprechen kann. Ich glaube jedoch nicht, dass ich unbedingt mehr zu sagen hätte als andere. Es ist mehr eine gesellschaftliche Motivation, gewissen Themen und Ereignissen eine Öffentlichkeit bieten zu wollen. Und ich bin gerne mit verschiedenen Leuten an verschiedenen Orten, höre spannende Geschichten und erzähle sie gerne weiter. Ich glaube, es ist diese Scharnier-Funktion dazwischen, die mich motiviert.

 

Was siehst du an deiner Arbeit kritisch oder macht dir Angst?

Wir sind noch nicht so lange auf dieser Schiene, dass wir wollen, dass tsüri.ch längerfristig hält und wir davon leben können. Nun ist es aber trotzdem mein Einkommen und meine Lebensgrundlage. Das ist schon ein gewisser Druck, schauen zu müssen, dass das Geld immer reinkommt. Angst macht es mir nicht, aber natürlich wäre es einfacher mit ein paar Millionen auf dem Konto und wir einfach machen könnten. So ist es aber nicht und das ist wahrscheinlich auch gut so, weil es treibt uns weiter und zwingt uns dazu neue Lösungen zu suchen.

 

Was war das schrägste, was ihr je in eurem Büro gemacht habt? Keine Angst wir sagen es nicht weiter…

Die Kamera läuft aber noch... (schmunzelt)  Also sagen wir… ein Bier schnell getrunken.

 

tsüri.ch ist ein online Stadtmagazin aus Zürich, welches sich für eine nachhaltige, offene, moderne und umweltbewusste Gesellschaft einsetzt. Neben den online Beiträgen organisieren sie jetzt auch ein Podium und einmal im Jahr das „Tsüri-Fäscht“.